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Umstrittene Studie : Hilft ein HIV-Medikament vor der Ansteckung bei Drogensüchtigen?

In den letzten Jahren wurden bereits mehrere Forschungsreihen veröffentlicht, die auf die Einnahme von antiretroviralen Mitteln, zum Schutz vor einer HIV-Infektion bauen.

Diese Studien bezogen sich allerdings nicht auf Menschen, die abhängig von Drogen waren. Weltweit nehmen jedoch etwa 15,9 Millionen Abhängige ihre Drogen durch Spritzen zu sich.

In den letzten Jahren wurden bereits mehrere Forschungsreihen veröffentlicht, die auf die Einnahme von antiretroviralen Mitteln, zum Schutz vor einer HIV-Infektion bauen.

Diese Studien bezogen sich allerdings nicht auf Menschen, die abhängig von Drogen waren. Weltweit nehmen jedoch etwa 15,9 Millionen Abhängige ihre Drogen durch Spritzen zu sich.
18,9 % von ihnen, also knapp 3 Millionen tragen den HI-Virus in sich. Daher wäre die Masse, die mit dem Medikament erreichen werden könnte, immens. Das Risiko der Infizierung ist beim Austausch der Spritzen sehr hoch.

Gerade in Zentralasien, Osteuropa oder auch Südafrika ist die Ansteckungsgefahr durch ausgetauschte Drogenspritzen mit HIV immer noch enorm. Spritzenaustauschprogamme sind dort folglich weniger erfolgreich, als in anderen Orten der Welt.

Daher untersuchten nun Forscher aus den USA und Bangkok, ob das Medikament Tenofovir auch bei Drogensüchtigen vor einer Ansteckung schützten könnte. 2413 Süchtige, die mindestens schon ein Jahr süchtig und HIV-negativ waren, wurden hierzu 4 Jahre begleitet und regelmäßig untersucht.
Zu Beginn der Forschung wurden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt, die 1.Gruppe wurde mit dem Medikament Tenofovir behandelt, die 2.Gruppe mit einem Placebo - Präparat.
Sowohl Ärzte und Probanden wussten nicht, welche Gruppe das echte Medikament verabreicht bekam.
Nach vier Jahren wurde der Versuch beendet. 2,1 Prozent, also 50 Drogensüchtige hatten sich in dieser Zeit mit HIV angesteckt. 33 von ihnen waren in der Placebo-Gruppe, 17 in der Tenofovir-Gruppe. So ergibt sich statistisch eine Minderung der Ansteckungsgefahr von 49 %.
Die Forscher schätzen, hätten die Patienten das Medikament mit großer Sorgfalt, also Regelmäßigkeit eingenommen, so wäre sogar eine geringeres Risiko von 74 % zu verbuchen.

Kritiker bezweifeln jedoch, dass das HIV-Medikament Tenofovir solch eine positive Wirkung hat.
Denn einerseits wüssten die Wissenschaftler nicht, ob die Abhängigen sich durch eine weitergegebene Spritze, oder durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem HIV-positiven angesteckt haben und weiterhin sei es eine große Herausforderungen, die in der Regel unzuverlässigen Drogenabhängigen, zu einer regelmäßigen Einnahme der Tabletten zu bringen. Tenofovir muss jeden Tag eingenommen werden. Des Weiteren wäre es eine große Verlockung das Medikament aus Geldnot zu verkaufen.