krankenschwesterjobs.de

Medikamente : Gefahr für die Leber

Eine Studie besagt, dass jede 10. Nebenwirkung die Leber betrifft und laut Prof. Dr. med. Peter R. Galle, sind Leberschädigungen durch Medikamente ein allgemein unterschätztes Problem.

Eine Studie besagt, dass jede 10. Nebenwirkung die Leber betrifft und laut Prof. Dr. med. Peter R. Galle, sind Leberschädigungen durch Medikamente ein allgemein unterschätztes Problem.

Die Leber ist das größte Stoffwechselorgan des Körpers und ist somit auch verantwortlich für den Abbau von Medikamenten, sie entgiftet also unseren Organismus.
Allerdings haben viele Medikamente auf die Leber schädlich wirkende Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Schmerzmittel (Paracetamol), Sulfonamide (u.a. orale Mittel gegen Diabetes), Mittel zur Behandlung von bösartigen Tumoren, Arzneistoffe gegen Tuberkulose, aber auch Antibiotika und Psychopharmaka.
Kann die Leber die Inhaltsstoffe dieser Arzneimittel nicht komplett abbauen, oder kommt es zu einer Kombination dieser Stoffe, leidet die Leber unter der Einnahme.
Oft verantwortlich für die Schädigung sind auch Überdosen eines Medikamentes oder eine zu lang andauernde Therapie.
Bevorzugt treten Leberschäden bei Patienten über dem 50. Lebensjahr auf.
Problem ist, dass es viele unspezifische Symptome gibt und daher oft keine genaue Diagnose möglich ist.
Symptome sind zum Beispiel : Appetitlosigkeit, Fieber, Erbrechen, Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit, Stuhl- und Urinverfärbungen und Gewichtsverlust. Die deutlichsten Anzeichen sind eine gelbliche Verfärbung der Haut und der Augen.
Es ist also wichtig, im Zweifelsfall immer seine Leberwerte kontrollieren zu lassen, vor allem wenn man auf entsprechende Medikamente angewiesen ist.
Jedoch reagieren Menschen auch unterschiedlich auf die Wirkstoffe, eine Leberschädigung muss also nicht immer auftreten.

Die durch Arzneimittel verursachten Schäden an der Leber lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

Die erste und häufigste Gruppe : der toxische Typ
Die schädliche Wirkung auf die Leber ist vorhersehbar und Abhängig von der Dosis, die Schädigung tritt sofort ein. Es führt zu einer direkten Schädigung der Hepatozyten oder der duktealen Zellen des Gallenwegsystems.
Die zweite und seltener vorkommende Gruppe : der idiosynkratische Typ
Der schädigende Einfluss ist indirekt, die schädigende Wirkung ist demnach nicht vorhersehbar, nicht Abhängig von der Dosis, sondern Abhängig von der Reaktion des Körpers.

Forscher der Universität Island in Reykjavik konnten nach 2 Jahren Forschungszeit feststellen, dass im Durchschnitt 19 Einwohner pro 100.000 pro Jahr einen Leberschaden durch Medikamente erleiden. Somit sind es 5 Personen mehr, als eine frühere Studie aus Frankreich besagte.